Das Schilf

Schilf der Gattung Phragmites australis ist mit seinen 1-4 Meter hohen Halmen das größte, mitteleuropäische Süßgras. Als Lebensraume nutzen eine Vielzahl von Vögeln Schilfgürtel als Lebens- und Schutzraum, z.B. Rohrdommeln und Bartmeisen, Haubentaucher und Blässhühner. Aber auch eine Vielzahl von Insekten nutzen Schilf als Jagd- und Lebensraum, z.B. Schilf-Spinnen, Brack- und Schlupfwespen.

Durch ihr starkes Wachstum ist Schilf eine ideale Pflanze für die Produktion von Biomasse in wiedervernässten Niedermooren. Außerdem eignet es sich gut für die Bepflanzung einer Pflanzenkläranlage geeignet und wirkt gewässerreinigend. In der Antike war das aus Schilfstängeln geschnittene Schreibrohr das wichtigste Schreibgerät. Etwa um das 6. Jh. wurde es in Europa von der Schreibfeder (aus einer Vogelfeder) verdrängt. Im islamischen Kulturkreis wird es bis heute für die Kalligrafie verwendet.

Schilf kann sowohl als Baustoff (Dämmung, Schilfdächer/-matten) als auch energetisch (Heizen/Wärme) verwertet werden. Gerade bei für Wiedervernässung von vormals landwirtschaftlich genutzten und deshalb nährstoffreichen, ehemaligen Moorböden eignet sich Schilf hervorragend. Schilf kann mit Ausnahme von sehr nährstoffarmen oder sehr sauren Standorten überall wachsen. Auch Salzwasser wird toleriert.

Schilfanbau ist dabei ein elementarer Bestandteil der sog. Paludikultur (palus – lat.: Sumpf), die Land- und Forstwirtschaft auf nassen Moorstandorten umfasst. Dabei wird der Torfkörper durch ganzjährig hohe Wasserstände konserviert. Bei idealen Bedingungen kann dieser sogar neu gebildet werden.

Wissenswertes

1 - 4

1 – 4 Meter hoch können die Halme des Schilfs werden

6

Etwa um das 6. Jh. wurde Schilf in Europa von der Schreibfeder verdrängt – vorher war es seit der Antike jahrhundertelang das wichtigste Schreibgerät.

800 - 1000

Eine etablierte Schilffläche filtert 800-1000 l Wasser pro m² und Vegetationsperiode.

Was es zu schützen gilt

Der Sonnentau
Link

Der Silberreiher
Link

Der Hochmoorbläuling
Link

Das Sumpfblutauge
Link

Die Rote Feuerlibelle
Link

Die Moosbeere
Link

Das Torfmoos
Link

Das Schilf
Link

Der Seggenrohrsänger
Link

Der Rohrkolben
Link

Der Moorfrosch
Link

Das Wollgras
Link

Das Moorbirkhuhn
Link

Das Kreuzotter
Link

Die Große Moosjungfer
Link

Die Bekassine
Link

Die Sumpfohreule
Link

Die Karausche
Link

Die Ringelnatter
Link

Die Moorameise
Link

Was es zu entdecken gibt